Vor 170 Jahren wurde Karl May geboren

Wer hat nicht einst in jungen Jahren mit glühenden Wangen Karl May gelesen – in der Nachkriegsgeneration, damals noch ohne große Reisemöglichkeiten (Klassenausflug in den nächsten Wald), ohne Fernsehen, im Fußball zu Zeiten von Oberliga Nord oder West oder Süd.

Karl Mays über 65 Bände weckten Sehnsucht in die wilde Prärie, in das so sehr ferne Amerika, ans wilde Kurdistan….Der Schatz im Silbersee, Old Surehand, Old Shatterhand, Winnetou, die Bücher gingen von Hand zu Hand, glücklich, wer eine neue Leihmöglichkeit aufgetan hatte. - Doch die Karl-May-Begeisterung scheint ungebrochen bis in die Gegenwart, sieht man z. B. die hohen Besucherzahlen bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg. Und viele seiner Werke wurden verfilmt, für die Bühne adaptiert, zu Hörspielen verarbeitet oder als Comics umgesetzt.

Karl May, wurde geboren am  25. Februar 1842 In Hohenstein-Ernsttal als fünftes von 14 Kindern – vor 170 Jahren.  Er war und ist wohl der auflagenstärkste Autor in Deutschland. Und er hat insbesondere im Band Winnetou I auch das Thema Vermessung behandelt. Vermessungsingenieur Rolf J. G. Stadelmayer aus Kamen-Heeren hat in mehreren Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft vermessungshistorische Details aus Mays Werk publiziert – wir  stützen uns darauf und berichten also über historische Vermessungen unter Indianern – die jedoch nur der Fantasie von Karl May entsprangen  – virtuelle Begebenheiten:

Der Ich-Erzähler wird ca. 1863 Surveyor, Feldmesser, für eine der geplanten  transkontinentalen Eisenbahnen durch die USA bei der Atlantic and Pacific Company. Zuvor hat er im Surveying Office ein Examen bestanden, indem er „den Gebrauch der verschiedenen Instrumente zu erklären und das Zeichnen von Karten und Plänen zu beschreiben hatte“ und sich „über das Wesen und die Unterschiede der Aufnahme durch Koordinaten, der Polar- und Diagonalmethode, der Perimetermessung, des Repetitionsverfahrens, der trigonometrischen Triangulation ausgesprochen hatte.“ (Zitiert nach Winnetou 1. Band).Tatsächliche  Quelle von Karl May‘s Kenntnissen war sein Brockhaus' Conversations-Lexikon. Dort finden sich unter dem Stichwort Feldmeßkunst alle von ihm genannten Fachausdrücke. Für die Nutzung dieser Quelle gibt es sogar einen Beweis, denn Mays 2500 Bände umfassende Bibliothek ist im Karl-May-Museum Radebeul in der Villa „Shatterhand.“ erhalten geblieben. Und darin finden sich von ihm manche Randnotizen. Bei der Feldmeßkunst sind es winzig kleine waagerechte Striche. Seine Fundstellen für den Surveyor.

Karl May hatte ein außerordentlich bewegtes Leben, war erst kurz vor seinem Tod überhaupt das erstemal in den USA. Er starb  am 30. März 1912 in Radebeul bei Dresden. Vor 100 Jahren. Seine letzten Worte waren wie viele seiner Romane „….ich sehe alles rosenrot…“

Quellen: Wikipedia, Veröffentlichungen von R.J.G. Stadelmayer in den Mitt. der Karl-May-Gesellschaft.