Wiederaufbau Berliner Stadtschloß

Das Berliner Schloß war ab 1443 in mehreren Bauphasen erbaut und unter König Friederich I in Preußen zur königlichen Residenz ausgebaut worden. Wichtige Baumeister waren u. a. unter Andreas Schlüter (1698-1703) und Eosander von Göthe (1703-1716).

Die Ruinen des  Schlosses waren 1950 für den Bau des „Palast der Republik“ der ehemaligen DDR abgerissen worden. Jenes Gebäude ist inzwischen abgebrochen. 2002 beschloß der Deutsche Bundestag die Wiedererrichtung der  Nord-, West- und Südflügels des alten Schlosses sowie des kulturhistorisch bedeutsamen Schlüter-Innenhofs mit dem Ziel einer Nutzung als „Humboldt-Forum“ – in Erinnerung an das Wirken von Alexander und Wilhelm von Humboldt. Die moderne Nutzung soll hinter den rekonstruierten Barockfassaden des Schlosses inszeniert werden.

Ende 2007 ist der Architektenwettbewerb für den Wiederaufbau gestartet worden. Grundlage für die Rekonstruktion der Fassaden sind u. a. Meßbilder (40cm x 40cm) aus dem von Albrecht Meydenbauer (1834 – 1921) begründeten Meydenbauer´schen Meßbildarchivs. Meydenbauer war der Begründer der Architekturphotogrammetrie. Das Archiv beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege verwahrt etwa 20.000 großformatige  (40 cm x 40 cm) Glasplattennegative mit Bauwerken vor allem Preußens aus den Jahren 1885 bis ca. 1930. Von der Außenfassaden und den Innenhöfen des Schlosses wurden ca. 45 Bilder gefunden. Diese Bilder sind von außerordentlicher Qualität hinsichtlich Geometrie und Auflösung. Die photogrammetrische Auswertung wurde im Fachbereich Geodäsie der TU Berlin durchgeführt. Die präzisen Maße für Außenlinien des Erdgeschoß-Sockels sind aus den Katasterunterlagen aus den Jahren ab 1879 ableitbar.

Quellen: A. Wiedemann: Photogrammetrische Rekonstruktion zerstörter Bauten aus historischen Photographien unter www.al-wie.de/lit/wie_intergeo2000.pdf sowie www.berliner-schloss.de und Wikipedia.