Über zwei Jahre konnte in unserer Dauerausstellung keine Gruppe zu einer Führung begrüßt werden. Im August war diese pandemiebedingte Pause endlich zu Ende. Allerdings fand die vorerst letzte Führung für die Berufsschule Essen Mitte November statt, denn dann begannen die ersten Aktionen zur Räumung der Dauerausstellung für die anstehenden Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in Dortmund.

Ein Spezialistenteam der Firma Buttkereit wagte sich an den Abbau der beiden photogrammetrischen Großgeräte, ein Einzelbild-Entzerrungsgerät und ein Stereoplanigraph. Dabei wurde die Demontage für jeden Schritt akribisch mit Fotos festgehalten, um so eine Dokumentation für einen späteren Wiederaufbau zu ermöglichen. Nach insgesamt fünf Arbeitstagen lagern nun die Einzelteile in entsprechenden Schwerlastregalen im Depot im Westpark. Fast drei Tonnen Stahl in feinmechanischen Einzelteilen sind bewegt worden. Das war zum Jahresschluss 2022 schon eine gute Leistung. In der Dauerausstellung ist nun eine große freie Fläche.

Für eine Interimsausstellung ab etwa Ostern 2023 wird gerade an einem neuen Konzept gearbeitet, wie auf einer kleineren Fläche das Thema Vermessungsgeschichte aufbereitet werden kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die den Besuchern bekannten Vitrinen aus Sicherheitsgründen nicht weiterverwendet werden können und auf vorhandene Alternativen zurückgegriffen werden muss. Eine komplette Neuausstattung der Vitrinenlandschaft wird erst in einigen Jahren mit der Fertigstellung des Umbaumaßnahmen und der museumspädagogischen Neukonzeption des MKK einhergehen.

Auch das Unterkunftsverhältnis der Vermessungsausstellung im MKK ist auf eine neue, nun vertraglich geregelte Basis gestellt worden. Zum 1.1.2023 gibt es einen offiziellen Mietvertrag. Für unseren Vereinshaushalt fallen letztendlich jedoch keine Kosten an, denn der zu zahlende Mietzins wird als entsprechende Zuwendung aus dem Kulturetat der Stadt Dortmund bezahlt. Dafür ist jedoch eine Menge Papier erforderlich gewesen, viele Telefonate und ein intensiver Mailverkehr, viele Gespräche und Recherchen in alten Akten waren nötig (siehe Mitt. Nr. 836).

Auch der Leihverkehr hat wieder begonnen. So gab es eine Leihgabe von Vermessungsausstattung für eine Fernsehproduktion und zwei Instrumente für eine Ausstellung ab Mai 2023 in Osnabrück. So langsam normalisiert sich das Leben auch in unserer Sammlung, die sich stetig erweitert und in ihrer wohlgeschätzten Vielfalt bundesweite Anerkennung findet.

Als Großprojekt für die Bibliothek steht eine Wertschätzung des Buch- und Zeitschriften- und Kartenbestandes an. Hier müssen wir zum Ende des Jahres 2023 in unserem Katalog einen Wert ermittelt haben. Für das Instrumentarium gibt es bereits zu einem Großteil solche Wertangaben, die allerdings 2023 vervollständigt werden müssen. Im Rahmen des sog. „Sammlungsgesetzes“ sind wir gehalten, neben eine Katalogisierung und Bestandsdokumentation auch eine Wertangabe  vorzuhalten. Es bleibt also eine Menge Arbeit in unserer Sammlung zu tun. Umso dringender wird eine tatkräftige Mitarbeit, die für so manche Dinge nicht unbedingt vor Ort in Dortmund erledigt werden muss, sondern auch online erfolgen kann. Freiwillige Helfer: bitte melden !!!

Und noch ein Aufruf: wer sich berufen fühlt, die Geschicke des Förderkreises zu bestimmen und zu lenken, vielleicht auch Ideen hat, neue Wege einzuschlagen, wie Vermessungsgeschichte vermittelt werden könnte oder oder oder …, der ist aufgerufen, sich mit dem Vorstand in Verbindung zu setzen. Wir hoffen, dass das Motto „ein neues Jahr, ein neues Glück“ dem Förderkreis zu einem Aufbruch zu neuen Ufern verhilft. Also keine Scheu: einfach mal melden!!!

Allen Interessierten der Vermessungsgeschichte wünschen der Vorstand und das Kuratorium des Förderkreises einen guten Jahreswechsel und für das kommende neue Jahr bleibende Gesundheit.  

Ingo von Stillfried