Neues zur Schausammlung in Dortmund

Die Sammlung des Förderkreises ist abgebaut und im Depot Westpark gelagert.

Wie schon früher berichtet (siehe Mitt.-Nr. 874) ist die ständige Ausstellung Mitte Januar 2024 abgebaut worden; alle Exponate stehen nun in den Regalen im Depot im Westpark. Es ist dort voll geworden. Aber bei der Beschaffung eines neuen Regalsystems vor einigen Jahren wurden bereits „Platzhalter“ für die Ausstellungsexponate angelegt, denn das Projekt des Museumsumbaus ist nun schon einige Jahre alt.

Für Interessierte bieten wir Führungen an. Es dürfte schon interessant sein, auch künftig historische Vermessungsinstrumente einmal anfassen zu können. Eine Besichtigung ist NUR nach vorheriger Terminvereinbarung möglich; ein erster Kontakt ist am besten über die zentrale Nummer der Information des MKK herzustellen oder die Mail-Adresse der Geschäftsstelle. Wegen der sehr beengten Verhältnisse können aber nur Einzelpersonen oder Gruppen bis max. 10 Personen aufgenommen werden. Die Räumlichkeiten sind nicht barrierefrei!

Damit das Thema „Vermessungsgeschichte“ im MKK aber nicht ganz verschwindet, gibt es dort in der Ebene 2A einer Stelle, wo eine kleine Zusammenstellung von Instrumenten arrangiert ist. Hierbei wird oft Bezug genommen auf den Vergleich „wie wurde es damals gemacht“ und „wie leicht ist es heute im Zeitalter von GPS, OSM etc.“!? An sieben Themenpunkten wird somit ein kleiner (wenn auch unvollständiger) Exkurs angeboten.

 

Dem Förderkreis wurde ein Sartorius Theodolit  aus Australien angeboten zur Erhaltung für die Nachwelt. Der Vorfahre des seinerzeitigen Eigentümers war Vermessungsingenieur bei der Firma Philipp Holzmann und mit den Vermessungsarbeiten beim Bau der „Bagdadbahn“ betraut. Ein historisches Vermessungsinstrument von Australien nach Deutschland zu bekommen, war schon ein sehr aufregendes Abenteuer. Beim Zoll gab es keinerlei sachdienliche und zielführende Informationen, weder über den sehr unübersichtlichen Web-Auftritt noch in diversen persönlichen Telefonaten mit verschiedenen (Haupt-)Zollämtern. Andeutungen waren je nach Gesprächspartner entgegengesetzt. Das Problem war wahrscheinlich, dass man sich unter einem Theodolit nichts vorstellen konnte. Eine sog. Zollabwicklungsfirma gab wichtige Tipps. Viele Unterlagen wurden zusammengestellt. Doch letztendlich wollte die Zollabwicklungsstelle des Paketdienstes DHL davon nicht viel sehen. Zoll ist eben doch „Nasenfaktor“. Nun aber steht das Instrument mit der Inventarnummer V2024/003 nach etwa fünf Monaten Aktion in der Sammlung im Westpark.

Unser Museumshandbuch Band 2 Vermessungsgeschichte ist als Ausstellungskatalog konzipiert worden - mit noch vielen zusätzlichen Informationen (siehe Mitt.-Nr. 354). Die Dauerausstellung ist nun nicht mehr da, aber noch einige Bücher als Restauflage. Wenn noch Bedarf besteht, auch eine größere Anzahl als Geschenk oder „give away“ zu verwenden, dann möge es dazu eine Anfrage via Mail an die Geschäftstelle geben. „So lange der Vorrat reicht!“ können Wünsche bedient werden.
Ingo von Stillfried