Karten- und Vedutenausstellung zu Schlesien im Haus Schlesien

Karten- und Vedutenausstellung “Sammeln ist Ansichtssache” von Manfred Spata im Haus Schlesien.

Das Dokumentations- und Informationszentrum “Haus Schlesien in Königswinter-Heisterbacherrott zeigt die Sonderausstellung “Sammeln ist Ansichtssache – Historische Landkarten und Veduten aus der Sammlung Manfred Spata”. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an historischen Karten von Schlesien und Böhmen, Regionalkarten, Wander- und Themenkarten sowie Veduten/Ansichten schlesischer Städte und Landschaften. Damit gibt die Ausstellung zugleich einen Überblick über die historische Entwicklung dieser Region, die Geschichte der Kartographie, den Fortschritt der Drucktechnnik und den Wandel des Zeitgeschmacks im Laufe von mehr als 400 Jahren. Die Ausstellung läuft bis 21. Juli 2024 (Silke Findeisen: “Sammeln ist Ansichtssache”, in: Schlesien heute, 2/2024).

Der Vermessungs- und Kartenhistoriker Manfred Spata hat zahlreiche Beiträge zur schlesischen Kartengeschichte geschrieben sowie mehrere Landkartenausstellungen kuratiert, immer in Zusammenarbeit mit dem Museum Haus Schlesien und mit polnischen Museen im ehemaligen Schlesien. Sein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Grafschaft Glatz inmitten der Sudeten, wo er 1944 geboren wurde, bevor er nach Plettenberg im Sauerland kam, wo er seine Kinder- und Jugendzeit verbrachte. Seine Liebe zu alten Landkarten und Veduten hat er dann bei seinem Studium der Geodäsie und der anschließenden Tätigkeit in der Landesvermesssung entdeckt; oder war es umgekehrt?

 Anlass dieser Sonderausstellung ist der 80. Geburtstag desEratosthenes-Preisträgers  Manfred Spata  am 2. März 2024. Vorstand und Kuratorium des Förderkreises gratulieren dem langjährigen Redakteur der Mitteilungen “Aktuelles” ganz herzlich (siehe Mitt.-Nr. 509). Nach dem Studium der Geodäsie an der Universität Bonn war er von 1973 bis 2007 als Dezernent der Grundlagenvermessung beim Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfeln in Münster und Bonn beschäftigt. Zum Abschluss seiner aktiven Zeit organisierte er mit einem Museumsteam die Dauerausstellung “200 Jahre Landesvermessung in NRW” (siehe Mitt.-Nr. 211).

Manfred Spata hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Studien zur Landesvermessung in Nordrhein-Westfalen vorgelegt, u. a. zu den Hauptdreieckspunkten Homert und Nordhelle im Sauerland, wobei er sich mit seinen Freunden und Kollegen Prof. Dr. Hans Fröhlich (siehe Mitt.-Nr. 584) und Walter Lindstrot auf den Spuren des preußischen Vermessungsdirigenten Hans Bendemann (Mitt.-Nr. 576) bewegte. Weitere Schwerpunkte seiner Forschungsarbeiten waren die Müller-Triangulation 1787/90, die Rheinisch-Westfälische Urkatastervermessung, die historische Entwicklung der UTM-Abbildung, die historischen Höhenbezugssysteme sowie die Berghöhen des Hochsauerlandes.