Sanierung des Helmertturmes in Potsdam

Bund fördert die Sanierung des “Nullpunkts der Preußischen Landesaufnahme”.

Der Helmertturm auf dem Telegrafenberg in Potsdam ist in die Jahre gekommen, doch er gilt als ein bedeutsames wissenschaftshistorisches Denkmal und bedarf einer gründlichen Sanierung. Nun hat der Bund hierfür einen erheblichen Förderbetrag zugesagt, wie das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) am Dienstag mitteilte.

Der Helmertturm wurde 1892/93 mit dem Meridianhäuschen und dem Instrumentenhaus als „Observatorium für astronomische und geodätische Winkelmessungen“ errichtet. Benannt ist er nach Friedrich Robert Helmert, der den Bau als Direktor des Geodätischen Instituts initiiert hatte.

Dieser markante Beobachtungsturm wurde auch als “Nabel Europas” oder als “Mekka der Geodäten” bezeichnet. Er wurde 1893 mit dem Meridianhäuschen und dem Instrumentenhaus eingeweiht und diente als Observatorium zur Vermessung von Erde und Weltall, offiziell als “Observatorium für astronomische und geodätische Winkelmesungen” bezeichnet. Der Turm mit Drehkuppel diente der Fernmessung geodätischer Winkel und war der Koordinatennullpunkt der Preußischen Landesaufnahme (PrLA).

Nach einem Beschluss des Beirats für das Vermessungswesen (siehe Mitt.-Nr. 790) wurde im Jahre 1924 der Turm nach Friedrich Robert Helmert (1843-1917) benannt. Er war von 1886 bis 1917 Direktor des Geodätischen Instituts, erg alt als ein bedeutsamer Wegbereiter der modernen Geodäsie und verband deren Erkenntnisse mit denen anderer Geowissenschaften.

Nach der Sanierung Ende 2024 soll der Turm künftig als Aussichtsturm genutzt warden, mit einer grandiose Aussicht über den Telegrafenberg und Potsdam. Zudem gibt es Pläne, dort eine GPS-Station zu errichten. Das benachbarte Uhrenhaus könnte für Ausstellungen und Vorträge genutzt werden und das historische Meridianhaus wäre ein begehbares Denkmal für Himmelsbeobachtungen.
(Silvia Friedrich: Der “Nabel Europas” wird fein gemacht, in: Tagelspiegel vom 14.8.2023)