150 Jahre Taschenbuch der praktischen Geometrie von Wilhelm Jordan

1872 schuf Wilhlem Jordan das Taschenbuch der praktischen Geometrie.

Im September 1872 beendete Wilhelm Jordan (1842-1899) die Arbeit am „Taschenbuch der Praktischen Geometrie.  Eine Sammlung von Resultaten der niederen und höheren Vermessungskunde“, das ein Jahr später 1873 im Verlag Metzler`sche Buchhandlung in Stuttgart auf den Markt kam.

Wilhelm Jordan war damals Professor der Praktischen Geometrie und Höheren Geodäsie am Polytechnikum in Karlsruhe. Neben seiner Lehrtätigkeit engagierte sich Jordan bei der Gründung des Deutschen Geometervereins 1871 (heute Deutscher Verein für Vermessungswesen (DVW, siehe Mitt. Nr. 811) sowie als langjähriger Schriftleiter der Zeitschrift für Vermessungswesen (ZfV).

Seine Forschungsergebnisse und Vermessungserfahrungen trug er 1877/78 im zweibändigen, neu betitelten „Handbuch der Vermessungskunde“ zusammen. Dieses Werk entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem weltweiten Standardwerk der Vermessungskunde, von Jordan zuletzt in dreibändiger vierter Auflage 1893/96 herausgegeben. Nach Jordans Tod übernahm sein Nachfolger Carl Reinhertz (1859-1906), danach  Otto Eggert  (1874-1944, siehe Mitt. Nr. 54) und  Max Kneißl  (1907-1973) die Fortschreibung und Edition des Sammelwerkes, 1972 auf dreizehn Bände angewachsen, in zahlreiche Fremdsprachen übersetzt und bei den Geodäten bekannt unter „Jordan-Eggert-Kneißl (JEK)“. Inzwischen ist das Sammelwerk zugunsten einzelner Fachbücher eingestellt worden. (Walter Großmann, Eintrag Wilhelm Jordan, in: NDB 1974, S. 604-605; Wolfgang Torge, Geschichte der Geodäsie in Deutschland, 2007, S. 285-287)