Ein drittes Corona-Jahr für das Vermessungstechnische Museum in Dortmund

Das Vermessungstechnische Museum in Dortmund ist im dritten Jahr von der Corona-Pandemie betroffen.

Das zweite Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie ist nun auch vorbei, das zweite Jahr, in dem wir auch im Förderkreis Vermessungstechnisches Museum mit erheblichen Einschränkungen zu leben hatten (siehe Mitt. 767). So hat die letzte Führung durch die Schausammlung Anfang März 2020 stattfinden können. Für Dezember 2021 waren mehrere terminiert worden, die angesichts der Gesamtlage dann doch wieder storniert wurden - Gesundheit geht vor. Zwei INTERGEO-Messen in komplett digitaler Form bzw. als digital/analoge Veranstaltung liegen hinter uns, eben leider auch mit stark reduzierten Kontakten zu unseren Förderkreismitgliedern und Interessierten an Vermessungsgeschichte. Doch für die letzte INTERGEO gab es durchweg positive Rückmeldungen bzw. auch Erfahrungen unseres eingespielten Standteams.

Während im ersten Corona-Jahr wir anfangs unsere Depotsammlung im Westpark nicht betreten durften, weil wir als „Externe“ städtische Gebäude nicht betreten durften (das war dem anfänglichen Nichtwissen geschuldet!), konnten wir nun in 2021 mit Macht kräftig arbeiten: säubern, reparieren, sortieren, aufbauen. Ein paßgenaues Regal für die umfangreiche Stativsammlung wurde aufgebaut und die Stative nun „artgerecht“ horizontal gelagert. Ein sehr stabiles Regalsystem löste im Instrumentenbereich die IKEA-Lösung ab, wofür eine umfangreiche (noch nicht abgeschlossene) Neu- und Umsortierung der Sammlung erfolgen mußte. Nun haben wir wieder Platz für Neuzugänge in den kommenden Jahren. Das Hauptbuch der Eingänge weist für dieses Jahr 25 neue Instrumente aus Nachlässen, Schenkungen etc. auf.

Aus Sicherheitsgründen mußte im Sommer die Gesamtelektrik des Depots im Westpark total erneuert werden, was trotz vieler Vorsichtsmaßnahmen sehr viel feinen Staub erzeugte. Dieser ist ein optimaler Nährboden für gefährliche Schwarz-Schimmelbildung und muß daher möglichst schnell mit einem speziellen Staubsauger entfernt werden. Damit sind wir nun mehrere Monate beschäftigt.

Das interessanteste Instrument im letzten Jahr ist das am Geodätischen Institut des GFZ Potsdam restaurierte Repsold Passageinstrument, über welches ja schon an diversen Stellen berichtet wurde (siehe Mitt. 723). Die coronabedingte Mangelsituation in vielen Bereichen hat uns allerdings auch da eingeholt: Material für den Bau eines entsprechenden Unterbaus zur Aufstellung war nur schwer zu bekommen und eine Firma zum Bau nicht zu finden. So fand sich dann doch jemand im privaten Kreis, der so etwas allerdings auch beruflich macht, aber eben für uns in seiner Freizeit.

Für die Aufstellung des Instruments in der Dauerausstellung/Schausammlung klappte allerdings auch eine Problemseite zum Jahresende auf - hier in Kurzfassung: Beim Studium der Bauakten des MKK Dortmund stieß man auf den Verdacht, daß seinerzeit nicht so gebaut wurde wie geplant und damit die berechneten Statikwerte fraglich sind. Eine erste Kernbohrungsuntersuchung einer Decke hat das leider bestätigt. Ob die Großgeräte in der Ausstellung abgebaut werden müssen oder mit welchen Hilfskonstruktionen sie stehenbleiben dürfen, ist noch offen. Bis zur Klärung etwa Anfang Februar 2022 darf das Passageinstrument nicht endgültig aufgestellt werden.

Und ein weiteres Problem tauchte bei unserem Vitrinensystem auf: in anderen Teilen des MKK sind mehrere Vitrinen ohne jedwede Vorwarnung plötzlich zusammengebrochen, Exponate wurden dabei auch final zerstört. Wir sind nun ganz akut vorgewarnt und suchen mit der Museumsleitung nach schnell lieferbaren (auch das ist heute ein Problem!!!) Glasalternativen.

Das neue Jahr 2022 wird also ein spannendes Jahr werden! Der Vorstand wünscht allen Mitgliedern und allen Lesern ein gutes Jahr 2022 bei hoffentlich steter Gesundheit!

                                                                                                                                                                                                                                    Ingo von Stillfried