Vorbereitung der mecklenburgischen Landesvermessung 1841

Friedrich Paschen regte 1841 eine Landesvermessung von Mecklenburg an.

Am 23. Oktober 1841, also vor 180 Jahren, legte der Jurist Friedrich Paschen (1804-1873) dem zuständigen Ministerium in Schwerin seine örtlichen Untersuchungen zur Genauigkeit der alten Schmettauschen Karte von Mecklenburg vor. Darin stellte er gravierende Mängel der bisherigen geographischen Lagerung seines Landes im Schmettau-Kartenbild fest, und zwar in der Breite um rund 2,5 Kilometer und in der Länge um rund 78 Kilometer. Er bestätigte damit auch die bereits von Johann Jakob Baeyer (1794-1885) im Zuge der Küstenvermessung (1837-1842) festgestellten Mängel des Schmettau-Kartenwerks. Hingegen hatte Friedrich Carl von Müffling 1817 dieses Kartenwerk für militärische Zwecke noch als völlig hinreichend beurteilt (siehe Mitt. 769).

Friedrich Paschen war zwar juristisch ausgebildet und in der Kanzlei des Großherzogs in Schwerin beschäftigt; in Göttingen hatte er aber auch Mathematik- und Astronomievorlesungen bei Carl Friedrich Gauß gehört. Er pflegte Kontakt zum Astronomen Heinrich Christian Schumacher (1780-1850) in der dänischen Sternwarte Altona. Paschen bestimmte 1843 und 1848 sehr präzise die astronomischen Koordinaten der Domkirche in Schwerin. 1852 legte er seinem Ministerium ein Promemoria vor, in dem er die Notwendigkeit einer Landesvermessung begründete, die 1853 durch eine neu gebildete Landesvermessungskommission gestartet wurde. Paschen und der GeneralmajorFerdinand von Witzleben (1800-1859) leiteten gemeinsam die geodätischen Triangulationsarbeiten, die 1860 abgeschlossen werden konnten. Das mecklenburgische Netz ist an die preußischen, hannoverschen und dänischen Vermessungen angeschlossen, auf eine eigene Basismessung wurde verzichtet.

In diesem Zusammenhang wird hier an die ausführliche Schrift unseres Eratothenes-Preisträgers Bernhard Zimmermann (1925-2010; siehe Mitt. 338) erinnert: Friedrich Paschen und die Mecklenburgische Landesvermessung 1853 bis 1873, die in der Schriftenreihe des Förderkreises Vermessungstechnisches Museum, Band 33, Dortmund 2004 erschienen ist (siehe auch Wolfgang Torge: Geschichte der Geodäsie, 2009, S. 184).