Das VDV-Bildungswerk und die Geschichte des Vermessungswesens
Das Bildungswerk VDV hat im April 2024 eine fachliche Neuausrichtung der bisherigen 13 Fachgruppen, darunter die Fachgruppe 5 “Geschichte des Vermessungswesens”, beschlossen. Zum 1. August 2024 bestehen nur noch sechs neue Fachbereiche. Die FG 5 wurde überführt in den Fachbereich 6 “Grundlagen”; die Arbeit zur Geschichte des Vermessungswesens soll wie bisher folgende Projekte umfassen: Arbeitstagungen, historisch-wissenschaftliche Untersuchungen, technikgeschichtliche Publikationen, fachlich orientierte Studienreisen, Beteiligung an Fachausstellungen. Fachlicher Ansprechpartner ist weiterhin Heinz Jürgen Lagoda (Duisburg).
Die Beschäftigung mit der “Geschichte des Vermessungswesens” begann im VDV NRW bereits in den 1950er und 1960er Jahren. Maßgebliche Träger dieser Arbeit waren Helmut Minow, Konrad Peters, Willy Weih, Kurt Kröger und Friedel Pfeifer. Zuerst tauschten sie sich privat und kollegial untereinander aus. Dann organisierte man sich als ein Arbeitskreis des VDV, aus dem später die Fachgruppe 5 im VDV-Bildungswerk entstand, deren Leitung Helmut Minow lahnge Jahre innehatte.
Bei ihren praktischen und theoretischen Forschungsarbeiten zur Geschichte der Geodäsie, Kartographie und Messtechnik erhielten sie große Unterstützung vom Katasteramtsleiter Dipl.-Ing. Siegfried Stahnke und vom Museumsdirektor Dr. Clemens Weißgerber in Dortmund. In den späteren Jahren waren der VDV-Ehrenpräsident Dipl.-Ing. Wolfgang Beicken und der Leiter der Bremer Vermessungsverwaltung Porf. Dr. Harald Lucht starke Förderer der FG 5.
Herausragende Aktivitäten der FG 5 waren 1962 die Ausstellung “Messungen über und unter Tage” anlässlich des 47. Deutschen Geodätentages gemeinsam mit dem Deutschen Markscheiderverein (DMV) im Stadthaus Dortmund. Hieraus entwickelte sich die Ausstellung “Praxis Geometriae” zur Jahresversammlung des VDV 1969 im Stadthaus Dortmund und 1970 in der Sparkasse in Solingen. Die Sonderausstellung “5000 Jahre Vermessungswesen” zum XIII. FIG-Kongress und 56. Deutschen Geodätentag 1971 im Städtischen Museum Wiesbaden wurde 1973 als Dauerausstellung im Museum am Westpark in Dortmund fortgeführt.
Derzeit ist diese Sammlung wiederum im Depot am Westpark eingelagert, weil das Museum für Kunst und Kultur in Dortmund, langjähriger Ort der Dauerausstellung “Vermessungsgeschichte”, saniert warden muss (siehe Mitt.-Nr. 890).
(VDVmagazin 4/2024, S. 328-329; Mitteilungen von Jürgen Lagoda vom 10. März 2024)
- Robert Reiss. Firmengründer von Vermessungsgeräten in Liebenwerda
- Sammlung geodätischer Instrumente im Deutschen Technikmuseum Berlin